Besuch der Gedenkstätte „Grafeneck“ in Gomadingen
icon.crdate12.03.2024
„Das Gedenken braucht einen Ort“. Unter diesem Leitgedanken entstand im Jahr 1990 die Gedenkstätte „Grafeneck“ in Gomadingen auf der Schwäbischen Alb. Im Rahmen des Geschichtsunterrichts besuchten die beiden neunten und zehnten Klassen der Leimbachtalschule Dielheim – gemeinsam mit ihren Klassen- und Geschichtslehrkräften – die Gedenkstätte mit Dokumentationszentrum am Dienstag, den 20.2. Das Thema Nationalsozialismus nimmt in diesen Klassenstufen sehr viel Raum ein und ist daher überaus wichtig.
„Das Gedenken braucht einen Ort“. Unter diesem Leitgedanken entstand im Jahr 1990 die Gedenkstätte „Grafeneck“ in Gomadingen auf der Schwäbischen Alb. Im Rahmen des Geschichtsunterrichts besuchten die beiden neunten und zehnten Klassen der Leimbachtalschule Dielheim – gemeinsam mit ihren Klassen- und Geschichtslehrkräften – die Gedenkstätte mit Dokumentationszentrum am Dienstag, den 20.2. Das Thema Nationalsozialismus nimmt in diesen Klassenstufen sehr viel Raum ein und ist daher überaus wichtig.
Nach einer kurzweiligen Fahrt erreichten die Klassen das Gelände der Gedenkstätte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dokumentationszentrums teilten die Klassen in vier Gruppen ein.
Im Rahmen eines Seminars konnten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in die Vorgeschichte der Euthanasie sowie Eugenik und der „Aktion T4“ erlangen. Diese von den Nationalsozialisten geplante Maßnahme wurde in der Berliner „Tiergartenstraße 4“ (T4) geplant und bedeutete die Tötung von erkrankten und behinderten Menschen, welche als „lebensunwert“ betrachtet wurden. Die Anstalt „Schloss Grafeneck“ auf der Schwäbischen Alb wurde von den Nazis beschlagnahmt, sodass dort Menschen mit Behinderung ermordet werden konnten. Insgesamt über 10.000 Kranke wurden durch Vergasung in Grafeneck getötet.
Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit einen Blick in das frühere Jagdschloss der Herzöge von Württemberg zu werfen, welches für die späteren Zwecke der NS-Diktatur missbraucht wurde und als Verwaltungsgebäude diente. Interessiert folgten die Lernenden den Ausführungen der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dokumentationszentrums. Im Anschluss führten die Ehrenamtlichen des Zentrums die einzelnen Klassen im Rahmen einer Führung über das Gelände. Im 2005 errichteten Dokumentationszentrum befindet sich die Dauerausstellung „Grafeneck 1940 – Krankenmord im Nationalsozialismus“. Diese Ausstellung nimmt vor allem die Täter und Opfer der grausamen Morde in den Blick. Weiterhin widmet sich das Dokumentationszentrum dem Thema „Erinnerung“ und wie mit der Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus umgegangen wird. Zentraler Ort des Erinnerns sowie Mahnens für die 10.654 Opfer des „Euthanasie“-Verbrechens in Grafeneck ist die Gedenkstätte. Sie besteht aus einer offenen Kapelle sowie einem Altar aus blauem Granit. Die Stätte ist auf die Stelle ausgerichtet, an der sich zwischen den Jahren 1940 bis 1941 das Tötungsareal der Anstalt mit Gaskammern und Krematorien befand.
Im Anschluss hatten die Schülerinnen und Schüler nochmals die Chance das Gelände zu erkunden. Einige nutzten die Gelegenheit sich in das Besucher- bzw. Erinnerungsbuch der Gedenkstätte einzutragen.
Einige Gedanken der Schülerinnen und Schüler:
„Besonders einprägsam fand ich die Tatsache, dass über 800 Personen aus dem PZN in Wiesloch nach Grafeneck gekommen sind. Das ist ja direkt bei uns in der Nähe.“
„Ich war erstaunt darüber, dass wir auf der Gedenktafel Namen von Ermordeten gefunden haben, die auch wir als Nachnamen tragen.“
„Ein Ort, an dem grausame Verbrechen geschehen sind. Ich bin froh, dass wir dort waren um uns darüber zu informieren.“
M. Leitzig