Fahrplan Berufswegeplanung
Ein gut strukturierter Fahrplan ist ein zentrales Element für dei Berufs- und Studienorientierung an der Leimbachtalschule in der Sekundarstufe I. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen.
Berufliche Orientierung und Berufswegeplanung ist Lebensplanung
Berufliche Orientierung als Prozess
Die berufliche Orientierung von Jugendlichen ist ein langfristiger Prozess, mit dem Ziel, die Übergänge der Schülerinnen und Schüler in Ausbildung und Studium möglichst passgenau zu ermöglichen. Der beruflichen Orientierung kommt an den weiterführenden allgemein bildenden Schulen in Baden-Württemberg eine bedeutende Rolle zu.
Das frühzeitige Einsetzen des Themas der beruflichen Orientierung, die kontinuierliche Begleitung des Prozesses und die Verankerung im Unterricht schaffen die Grundlage dafür, dass die Schülerinnen und Schüler die erforderlichen Kompetenzen für einen direkten Übergang in Ausbildung, Studium und Beruf entwickeln.
Ein roter Faden durch alle Fächer und Klassenstufen
Berufliche Orientierung zieht sich wie ein roter Faden durch die verschiedenen Fächer und Klassenstufen mit klaren Strukturen und Verantwortlichkeiten.
In den Bildungsplänen 2016 wird in allen allgemein bildenden weiterführenden Schulen das Fach Wirtschaft/ Berufs- und Studienorientierung (WBS) ab Klassenstufe 7/8 und die Leitperspektive “Berufliche Orientierung” durchgängig in allen Klassenstufen verbindlich verankert. Ziel ist es, der beruflichen Orientierung an allgemein bildenden Schulen einen höheren Stellenwert zu geben.
Berufliche Orientierung als Leitperspektive
Im Sinne der Leitperspektive “Berufliche Orientierung” findet in den allgemein bildenden Schulen eine individuelle Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit ihren Wünschen und Vorstellungen, Perspektiven und Möglichkeiten statt. Ausgehend von Interessen, Potenzialen und Kompetenzen werden die Schülerinnen und Schüler in einem langfristig angelegten Prozess befähigt, sich reflektiert und selbstverantwortlich für einen Beruf bzw. ein Studienfach zu entscheiden. Die Schülerinnen und Schüler erweitern durch die Verzahnung von Realerfahrungen und Reflexion in unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Lernsituationen ihre Vorstellungen und Kenntnisse über Berufe, ihre eigenen beruflichen Möglichkeiten, sowie die Anforderungen und Bedingungen, die mit den jeweiligen Berufen einhergehen. Diese Maßnahmen werden dazu führen, dass die Jugendlichen den Übergangsprozess deutlich zielführender, realitätsnaher und mit weniger Zeitverlusten durchlaufen werden und Warteschleifen abgebaut werden. Die Möglichkeit des direkten Übergangs in eine berufliche Ausbildung mit den anschließenden Karriereperspektiven kann als gleichwertige Alternative zu einem Studium an der Hochschule erfahren werden.
Βerufs- und Studienorientierung als wesentlicher Teil des individuellen Förderung
Berufliche Orientierung ist wesentlicher Bestandteil individueller Förderung und basiert auf festgestellten Kompetenzen, Potenzialen und Interessen der Schülerinnen und Schüler. Jugendliche werden dabei in die Lage versetzt, ihre Bildungs- und Erwerbsbiografie eigenverantwortlich zu gestalten und diesen Prozess beispielsweise in einem Portfolio zu dokumentieren. Selbstbestimmung, kritische Urteilsbildung, Mitbestimmung, Solidarität sowie Wertschätzung von Vielfalt spielen hier eine wichtige Rolle.
Die Berufsberatung der Agenturen für Arbeit und die weiteren Partner aus Kammern und Verbänden der Wirtschaft, der Sozialpartner, der Unternehmen, der Hochschulen, kommunaler Institutionen und Träger unterstützen die Schulen bei Planung, Gestaltung und Umsetzung der beruflichen Orientierung.
Konkrete Elemente
Bereits in Klasse 6 und 7 erhalten Die Schülerinnen und Schüler erste Einblicke in die Realität der Arbeits- und Berufswelt, sie setzen sich mit Berufen im lokalen, privaten und familiären Umfeld auseinander und erweitern ihre Perspektiven.
Betriebs-und Arbeitsplatzerkundungen in den Klassen 7 bis 10 erweitern die Erfahrungen und Einrücke. Durch die Kompetenzanalyse / Profil AC in Klasse 8 erhalten die Jugendlichen weitere Hinweise auf Kompetenzen und Begabungen im Hinblick auf ihre berufliche Orientierung.
Experten aus der Berufs- und Arbeitswelt werden in die Auseinandersetzung mit dem Thema Berufswahl einbezogen. Den Agenturen für Arbeit und den regionalen Angeboten der Verbände und Kammern der Wirtschaft kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Lokale Netzwerke und Bildungspartnerschaften optimieren die Zusammenarbeit der Schulen mit den örtlichen Betrieben. Lokale Netzwerke und Kooperationen zwischen Schule und Arbeitswelt beeinflussen den Prozess der Berufswegeplanung positiv.
Abschlussjahrgänge für die weiterführenden Schulen und Ausbildung fit gemacht
Wie geht’s nach der Schule weiter?
Wertvoller Austausch mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern an der Leimbachtalschule.
In der neunten und zehnten Klasse stehen die Schülerinnen und Schüler der Leimbachtalschule vor der Frage, welchen weiteren Bildungsweg sie einschlagen möchten. Um diese Entscheidung zu erleichtern oder offene Fragen loszuwerden, hatte sich Anfang Februar wieder eine Runde von ehemaligen Schülerinnen und Schülern eingefunden: Emily, Nico, Lena und Leonie berichteten von ihren Erfahrungen an den weiterführenden Schule und in der Ausbildung.
Ein Konsens war bald gefunden: Macht nur das, was euch Spaß macht und auf das ihr Lust habt. Dies zeigt sich vor allem in Form des Profilfaches am beruflichen Gymnasium, der zweijährigen auf den Hauptschulabschluss bauenden Fachschulen und des Berufskollegs.
Die verschiedenen Bildungswege am Berufsschulzentrum konnten dementsprechend mit Erfahrungen der Ehemaligen bespickt werden.
Alle fühlen sich wohl, „das Niveau ist jedoch nicht zu unterschätzen“, betont Emily. „Ich war aber gut vorbereitet und wusste, was auf mich zukommt“.
Dass auch eine Ausbildung hochattraktiv und vielfältig sein kann, berichtete Nico. Er ist im Abschlussjahr des Verfahrenstechnikers. Hier bieten Schule und Betrieb einen guten „Mix“ und es gibt natürlich auch Geld.
Boris Erlewein, Arbeitsberater der Arbeitsagentur, steht auch hier den Absolventen beratend zur Seite. Er ist wöchentlich fest in der Schule und begleitet die Jugendlichen ab Klasse 8 bei Fragen zu Praktikum, weiteren Schulweg, Ausbildung, Studium … .
„Wichtig“, so Erlewein, „ist es, sich frühzeitig damit zu beschäftigen, Kontakte zu knüpfen, Arbeitsfelder auszutesten und dann aber auch ein Ziel vor Augen zu haben.“
Die berufliche und Studienorientierung ist eine wichtige Säule der Gemeinschaftsschule Dielheim und verknüpft Praxis und Schule sukzessive und altersgemäß aufwachsend ab Klasse 6 mit vielen Kooperationspartnern der Region.